Interaktive Umkleidekabine – Fluch oder Segen für die Kunden?

Interaktive Umkleidekabine - Fluch oder Segen für die Kunden?

Was haben Adler, H&M, Zara und Prada gemeinsam? Alle vier sind bekannte Modehäuser, aber es gibt noch eine Gemeinsamkeit: Alle nutzen die sogenannte interaktive Umkleidekabine, weil sie mehr über ihre Kunden erfahren wollen. Adler hat sich jetzt allerdings entschlossen, die interaktive Umkleidekabine wieder abzuschaffen. Die Kabine kommuniziert trotzdem weiter, nur nicht mehr mit dem Kunden. Adler möchte die bewährte RFID-Technik für die interaktive Umkleidekabine inoffiziell beibehalten, da das Unternehmen nach eigenen Angaben das Verhalten seiner Kunden besser verstehen will.

So unterstützt die RFID-Technik den Einkauf von Mode

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RFID-Technik kommt beim Modeeinkauf schon seit längerer Zeit zum Einsatz. So hat die interaktive Umkleidekabine mit einem Spiegel mit Gesichtserkennung und einer Sprachsteuerung für Aufsehen gesorgt. Dieser „Zauberspiegel“ ist im New Yorker Flagship-Store von H&M zu finden. Auch die Modekette Zara hat im Londoner Store eine interaktive Umkleidekabine, die den Kunden Tipps für das passende Outfit gibt. Dreidimensional sind die Spiegel von Prada in New York, sodass sich der Kunde sich in allen möglichen Perspektiven sehen kann. Besonders futuristisch ist hingegen die interaktive Umkleidekabine des japanischen Modehändlers Uniqlo in der Filiale in San Francisco. Drückt der Kunde einen Knopf, dann wechselt das Kleidungsstück, in dem sich der Kunde im Spiegel betrachtet, die Farbe. Das heißt, der Kunde muss sich mehr die Mühe machen und ein Kleid oder eine Hose in unterschiedlichen Farben anzuprobieren.

Keine Akzeptanz

Auf den ersten Blick ist die interaktive Umkleidekabine eine tolle Sache, das Potenzial hinter dieser digitalen Idee ist unendlich groß. In Deutschland experimentieren einige Modehäuser wie beispielsweise Intersport, Bonprix oder auch Breuninger schon länger mit digitalen Spiegeln, die mit der modernen RFID-Technik arbeiten. Der Kunde kann mit dem Spiegel kommunizieren, sich ergänzende Artikel vorschlagen oder Varianten zu einem bestimmten Produkt anzeigen lassen. Die Frage ist nur, ob die Kunden der Modehäuser das auch wirklich wollen. Adler scheint sich da nicht mehr so sicher zu sein, denn das Unternehmen hat die Spiegel zumindest vorerst aus der interaktiven Umkleidekabine genommen. Drei Jahre lang lief der Test in vier ausgesuchten Läden, jedoch haben die Kunden das Angebot nicht wie erhofft angenommen.

Der Mitarbeiter bekommt den Vorzug

Schon von Anfang an kämpfte Adler nach eigenen Angaben mit der Akzeptanz für die interaktive Umkleidekabine. Das mag daran liegen, dass die Kundinnen, die bei Adler überwiegend einkaufen, im Schnitt über 60 Jahre alt sind. Diese Damen haben einfach keine Lust, auf irgendwelche Knöpfe zu drücken, sie lassen sich lieber von einer Mitarbeiterin beraten. Eine Bestätigung für diese Theorie ist zudem der nur sehr geringe Anteil an den Umsätzen, die Adler im Onlinegeschäft machte. Im vergangenen Jahr waren das gerade einmal 1,9 Prozent.

Fazit zur Interaktiven Umkleidekabine

Adler baut die moderne RFID-Technik ab, die Parfümerie Douglas rüstet hingegen auf. Das Unternehmen setzt auf die digitale Technik und testet jetzt in einer der Filialen in Düsseldorf einen neuen „Beauty Mirror“, einen ganz besonderen Schönheitsspiegel. Die Kundinnen können mit der Hilfe dieses Spiegels bestimmte Kosmetikprodukte vor dem Einkauf virtuell auftragen, wie beispielsweise Lippenstift oder Make-up. Bei Adler bleiben die RFID-Antennen erst einmal in den Umkleidekabinen, denn das Unternehmen sammelt Daten. Diese Daten sind wichtig, um den stationären Handel und den Onlinehandel vergleichen zu können.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / olly18

Tommy Weber