Wie sich Kunden gegen Schnüffel Chips in der Kleidung wehren können

Wie sich Kunden gegen Schnüffel Chips in der Kleidung wehren können

Das Einkaufen in früheren Zeiten war sorglos. Die Kunden gingen in die Geschäfte, suchten sich die neue Kleidung aus und fuhren damit zufrieden nach Hause. Einkaufen im 21. Jahrhundert ist jedoch nicht mehr so stressfrei, schuld daran sind die sogenannten Schnüffel Chips. Diese Schnüffel Chips sind ein wahrer Albtraum für jeden Datenschützer. Immer mehr Kleidungsstücke enthalten diese Schnüffel Chips, die es möglich machen, das Konsumverhalten der Menschen auszuspionieren.

Das Kaufverhalten ist transparent

Wer in einem Geschäft ein Kostüm kauft und anschließend mit der Tüte das nächste Geschäft betritt, kann eine Überraschung erleben. Die Verkäuferin empfiehlt nämlich eine schicke Bluse, die genau zum eben gekauften Kostüm passt. Jetzt stellt sich die Frage: Woher weiß die Verkäuferin, wie das Kostüm aussieht, das in einem anderen Geschäft gekauft wurde? Die Antwort: Es waren die Schnüffel Chips. Diese Chips sind winzig klein und sie sind in der Kleidung zu finden. Sie informieren die Verkäuferin im Blusengeschäft, wann und wo das Kostüm gekauft wurde. Auch den Preis kennt die Verkäuferin und sogar den Namen des Kunden, wenn dieser mit einer EC- oder mit einer Kreditkarte bezahlt hat. Für die Datenschützer ist das ein Horrorszenario, denn der Kunde von heute ist transparent, und zwar durch winzige RFID-Chips in der Kleidung.

Wie funktionieren Schnüffel Chips?

Im Grunde funktionieren die in die Kleidung eingenähten RFID-Chips nach einem einfachen Prinzip. Der Kunde sucht sich ein Kleidungsstück mit einem RFID-Chip aus und geht damit zur Kasse. Gezahlt wird entweder mit der EC-Karte oder mit der Kreditkarte. Mithilfe dieser Karten kann eine Datenbank die benötigten Informationen miteinander verknüpfen. Wird das Kleidungsstück getragen, dann sind der Name und die Adresse durch die Schnüffel Chips jederzeit identifizierbar. Ein Patent für das sogenannte Tracking von Menschen durch RFID-Chips, die diese in ihrer Kleidung tragen, gibt es schon seit einiger Zeit. Jede Bewegung ist nachvollziehbar und die Menschen sind zu gläsernen Bürgern geworden, ohne davon etwas zu merken. Dieser Chip in einem Kleidungsstück ist eine eindeutige Nummer, die immer aktiv bleibt und jedes Lesegerät kann den Chip nach Belieben auslesen.

Was können die Verbraucher tun?

Alle, die keine gläsernen Bürger sein möchten, können sich bereits im Geschäft gegen die Überwachung wehren. Beim Bezahlen an der Kasse können Kunden verlangen, dass der RFID-Chip deaktiviert wird. Viele Geschäfte machen das aber aus Bequemlichkeit nicht. Die zweite Möglichkeit, den ungeliebten Chips wieder loszuwerden, ist ihn einfach abzuschneiden. Das Kleidungsstück mit nach Hause nehmen und das Etikett mit den Waschempfehlungen abschneiden. In diesen Etiketten befinden sich in der Regel die Schnüffel Chips. Wenn das Entfernen nicht möglich ist, das Kleidungsstück sehr kurz in die Mikrowelle legen und der Chip ist nicht mehr aktiv.

Fazit

Viele Verbraucher wissen nicht, dass ihre Kleidung eine lückenlose Überwachung möglich macht. Andere wissen das zwar, aber es ist ihnen egal, denn schließlich „habe ich nichts zu verbergen“. Dass ein Bewegungsprotokoll angefertigt wird, ohne dass der Bürger darüber Bescheid weiß, mag zwar stimmen, aber es darf nicht sein. Alle, die das nicht wollen, sollten sich zur Wehr setzen. Entweder das Geschäft deaktiviert die RFID-Chips oder das geschieht zu Hause mit Schere oder Mikrowelle.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / bsd

Tommy Weber